Unique Dog 
Individuelles & gewaltfreies Hundetraining

Die Sache mit der Konsequenz 

Geht es um die Erziehung unserer Hunde fällt sehr oft der Begriff "Konsequenz" und man hört sehr oft, wie wichtig diese Konsequenz im Hundetraining sei. Meistens sind sich alle einig, dass es genau diese braucht, um einen „gehorsamen“ Hund zu haben.

"Konsequenz"

Unter dem Begriff „Konsequenz“ versteht man einfach ausgedrückt die Reaktion auf eine Handlung bzw. die Folgen einer Handlung, etwa: wenn A der Fall ist, dann wird vermutlich B dieser Handlung folgen. Ist man konsequent, hält man sich verlässlich an die Einhaltung bestimmter Handlungsabläufe. Das gegenteilige Verhalten wird dementsprechend als „inkonsequent“ bezeichnet, etwa, wenn eine angekündigte Handlung unterlassen wird.

 


Mythos der Hundeerziehung

Leider hat der Begriff „Konsequenz“ im Hundetraining einen sehr bitteren Beigeschmack. Der Begriff führt schnell zu einer Assoziation mit Strenge und Durchsetzungsvermögen. Es wird sofort an unangenehme Konsequenzen, an Strafen, Druck und Gewalt gedacht und daran, Signale auf Biegen und Brechen alternativlos durchsetzen zu müssen, komme was wolle. Damit hat Konsequenz nichts zu tun. Das ist, wie so vieles, ein Mythos im Hundetraining.

 


Muss ich konsequent sein? 

Konsequenz im Umgang mit unseren Hunden ist wichtig und die Grundvoraussetzung zur Verhaltensoptimierung. Durch fehlende Konsequenz werde ich für meinen Hund unkalkulierbar, was wiederum zu Verwirrung, Frust, Stress und Denkblockaden führt. Ein Teufelskreis an Missverständnissen zwischen Mensch und Hund kann entstehen.

Aber wie ist man konsequent?

  • Sei berechenbar!
  • Kommuniziere unmissverständlich! Mach es deinem Hund einfach, dich zu verstehen! 
  • Übernimm Verantwortung für den Hund und seine Bedürfnisse!
  • Sei dir bewusst, dass das Wohlergehen des Hundes von deinen Entscheidungen abhängt und diese sich auf ihn und sein Verhalten auswirken.
  • Zwinge deinen Hund nicht in Situationen, die er nicht bzw. noch nicht meistern kann.
  • Sag „Nein“ - aber nicht zum Hund, sondern zu Menschen, die deinen Hund ungefragt tätscheln, obwohl er sich unwohl fühlt, zu Haltern von Tutnix-Hunden, die nur mal „Hallo“ sagen wollen und zu Trainern, die deinen Hund nicht mit Wertschätzung und Respekt behandeln.
  • Sei fair - du kannst vom Hund nur jenes erwünschte Verhalten erwarten, welches ihm beigebracht wurde. Nur so kann er es in der entsprechenden Situation konsequent abrufen. Ist das Verlangte im Moment nicht möglich, überdenke die Ursachen und beharre nicht aufgrund eines falschen Konsequenz-Verständnisses auf die Ausführung.
  • Trainiere konsequent - du kannst vom Hund nur jenes Verhalten abverlangen, das mit der entsprechenden Ablenkung und dem geforderten Schwierigkeitsgrad ausreichend trainiert, generalisiert und gefestigt wurde. Trainiere konsequent an jenen Situationen, die der Hund noch nicht meistern kann! Einfach nur zu wollen, dass ein bestimmtes Verhalten aufhört, ohne konsequent daran trainiert bzw. ohne die Ursachen zu kennen und ohne dem Hund eine Alternative beizubringen, bringt niemanden zum Ziel.
  • Berücksichtige die Bedürfnisse des Hundes - Führt dein Hund ein Signal nicht aus, frage dich, ob er es unter den gegebenen Umständen und unter Berücksichtigung seiner situativen Bedürfnisse überhaupt zeigen kann. Vom Hund ein „Sitz“ oder "Platz" zu verlangen, obwohl der Boden nass und kalt ist oder er Schmerzen beim Hinlegen hat spricht nicht dafür, Bedürfnisse des Hundes zu erkennen und darauf zu reagieren.


Im Umgang mit unseren Hunden soll weder auf Erziehung und Konsequenz verzichtet, noch soll der Anspruch erhoben werden, permanent konsequent sein zu müssen... ich schaffe es zumindest nicht. 

 

Ich versuche nur, so gut es geht, die Bedürfnisse meines Hundes zu berücksichtigen und verlässlich und konsequent so zu handeln, dass er das gewünschte Verhalten lernen und zeigen kann, er eine stabile positive Erwartungshaltung an mich hat und dadurch sicher im Umgang mit bestimmten Situationen ist.

 


Zudem darf mein Hund seine Grenzen aufzeigen... diese respektiere ich und ich versuche, Situationen entsprechend für ihn zu gestalten.

Der Begriff "Konsequenz" sollte also differenziert betrachten werden. Dazu braucht es Selbstreflexion und das Zugeständnis, dass sowohl die eigene, als auch die Tagesform des Hundes, nicht immer gleich ist und ein Hund, und sei er noch so "gut erzogen", immer noch ein Hund ist - mit Bedürfnissen, wie sie ein Hund eben hat.

In diesem Sinne... sei konsequent, aber nur deinem Hund zuliebe!

 

 
 
 
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